3. Jahrhundert - Krieg und Frieden um Ala Nova

Nach dem gewaltsamen Tod des Commodus setzte sich der Statthalter von Oberpannonien, Septimius Severus, mit Hilfe der Donaulegionen, die ihn 193 n. Chr. in Carnuntum zum Kaiser ausriefen, als Nachfolger durch. Die severische Politik bevorzugte die Armee und förderte auch die Grenzregionen, vor allem Pannonien. Für die übrigen Donauprovinzen brachte die Regierungszeit des Severus eine umfassende Reorganisation und Sanierung der Verkehrswege. Davon legen noch zahlreiche Meilensteine Zeugnis ab, wie ein 1843/1844 bei Schwechat entdeckter Meilenstein (Datierung: 201 n. Chr.).

Während der Reichskrise des 3. Jahrhunderts kam es neben den häufig blutigen Thronstreitigkeiten der ständig wechselnden Soldatenkaiser und einer, allerdings nicht allgemeinen Wirtschaftskrise, an den Grenzen zu wachsendem Druck (Völkerwanderung). Der (regional unterschiedlich zu bewertende) wirtschaftliche Niedergang und die damit verbundene Geldentwertung im Reich hatten für die Donauprovinzen fatale Folgen. In Pannonien gab es zudem durch zwei aufeinanderfolgende Germaneneinfälle (260 n. Chr. Goten, Quaden und Sarmaten sowie 270 n. Chr. Vandalen, Sueben und Sarmaten) besonders in den Grenzgebieten schwere Verwüstungen.

Umfangreiche Reformen von Verwaltung, Militär und Wirtschaft des Römischen Reiches unter Diokletian und Konstantin der Große besserten die Lage allmählich wieder. Diese Neuordnung wurde auch in den Donauprovinzen und in der gesamten militärischen Organisation am Limes umgesetzt. Die Provinzen wurden in kleinere Verwaltungseinheiten aufgeteilt. Aus der ''Pannonia superior'' gingen die ''Pannonia prima'' und ''Savia'' hervor. Der Wiener Raum, mit Vindobona und Ala Nova, gehörte nun zur ''Pannonia prima'' mit Carnuntum als Verwaltungsmittelpunkt.